Gegen das Bochumer Rumpfteam gewann die Mannschaft zwar am Ende deutlich, aber die Leistung war lange Zeit nicht wirklich so, wie man es sich angesichts der klaren Tabellensituation erwartet hätte.
Dabei begann erste Satz vielversprechend, denn der Höntroper Aufschlagdruck war da und die Mannschaft ging schnell mit 11:5 in Führung. Dieser lies in der Folge aber ebenso nach wie die gesamte Konzentration im Höntroper Team. Am Ende wurde es dann "nur" ein 25:22. Zu wenig für die schon gezeigten Leistungen in dieser Saison.
Offenbar galt das Sprichwort mit dem Pferd, dass nur so hoch springt, wie es muss. Aber das genau das auch schief gehen kann, zeigte sich im folgenden Durchgang. Das Spiel plätscherte so ohne nenneswerte Vorkommnisse dahin. Die letzte Führung stand beim 19:18 aus Höntroper Sicht auf der Anzeigetafel. Am Ende sah sich die Mannschaft beim 21:24 dann gleich drei Satzbällen gegenüber. Als diese nacheinander abgewehrt wurden, glaubten die meisten Zuschauer in der Halle schon wieder an die starken Crunchtime Fähigkeiten der Höntroper. Aber beim 24:25 musste noch ein Satzball abgewehrt werden, was auch erneut gelang. Was nicht gelang war eine klare Spielweise, es war zuviel Reaktion und zuwenig Fokus auf die wichtigen Aktionen. So war es wenig verwunderlich, dass die Mannschaft letztlich mit 25:27 einen völlig unnötigen Satzverlust kassierte.
In den beiden weiteren Sätzen zeigten die Höntroper jedoch mehr als deutlich ihre spielerische Überlegenheit und erspielten sich schnell große Vorsprünge (10:5, 16:9 im dritten und 6:1 bzw. 17:10 im vierten Satz). Am Ende gingen die beiden Durchgänge klar mit 25:20 und 25:18 nach Höntrop, die dem Bochumer Gastgeber damit auch die letzte theoretische Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Verbandsliga nahm. Bitter für den Verein, der so im Herrenbereich innerhalb kürzester Zeit von der Spitzenposition im Volleyballkreis Bochum - Ennepe-Ruhr - Herne mit Oberliga-Niveau in der Versenkung verschwindet.
Die Höntroper nutzen das Derby aber auch, um ihren Nachwuchsspielern Einsatzzeiten auf höherem Niveau zu geben. Neben Artem, der bereits seit der vergangenen Saison zum Kernkader des Mannschaft gehört, sowie Florian und Paul, die immer mal wieder zu Einsätzen in der Verbandsliga kamen, kam Joscha zu seiner Premiere im Team. Da Libero Jan krankheitsbedingt ausfiel, sollte der Annahme-/Außen-Spieler der dritten Herren aus der Bezirksklasse sein Debüt geben. Zwar ging die Generalprobe im Training tags zuvor ziemlich daneben, aber dafür performte er im Spiel in Annahme und vor allem der Abwehr mit vielen starken Aktionen. Hier zeigte sich, dass die Nachwuchsspieler oftmals lediglich ins Wasser geworfen werden müssen, damit sie sich frei schwimmen. Im letzten Satz übernahm dann Thies diese Aufgabe, der zu aus der zweiten Mannschaft kommt und sich ebenfalls für weitere Einsätze empfahl. Zu einem kurzen ersten Einsatz kam auch Mika, der seinem Bruder im Zuspiel ablöste und noch mit zwei Aufschlägen punkten konnte.
Trainerkommentar: "Die vielen Zuschauer, die das Spiel im Sportzentrum Westenfeld zu einem Heimspiel machten, fragten sich teilweise sicher zu Recht, wie mein Team nach nunmehr 16 Spielen mit nur drei Niederlagen weiterhin auf dem Relegationsplatz zur Oberliga steht. Zwar haben wir trotz des Satzverlustes das Spiel immer im Griff gehabt, aber überzeugen konnten wir heute nicht. Dafür haben wir uns zu viele Konzentrationslücken geleistet. Schon in der Vorwoche beim 3:0 am Sorpesee haben wir nicht überragt, das Spiel aber gewonnen und nur das gezeigt was wirklich nötig war. Da sind wir wieder beim Pferd, das nur so hoch springt, um sich nicht die Beide anzuschlagen.
Aber immerhin hatten wir heute viel Stimmung neben den Feld, was angesichts der acht Auswechselspieler sehr schön anzusehen war.
Und dann ist da natürlich noch die starke Leistung von Joscha in seinem ersten Verbandsligaspiel."