Dabei hatte das Spiel mit deutlich mehr als zwei Stunden reiner Spielzeit eigentlich keinen Sieger verdient gehabt. Aber der Reihe nach...
Zunächst einmal musste die Mannschaft unter der Woche den Rückschlag verkraften, dass Felix nicht nur kurz, sondern aufgrund eines vermuteten Ermüdungsbruches deutlich länger ausfallen wird. Damit hatte die Mannschaft nur noch zwei etatmäßige Mittelblocker, was definitiv eine Schwächung darstellte. Zudem wurde Artem zunächst geschont, da der 16-jährige Nachwuchsspieler unter der Woche bereits ein intensives Fünf-Satz-Spitzenspiel mit der 2.Mannschaft hatte und zudem am Vorabend und vormittags bereits sechs Sätze in der 3.Mannschaft durchspielen musste.
Und im Gegensatz zu den letzten Spielen der Hinrunde kam die Mannschaft diesmal besser in den ersten Satz und konnte diesen fast immer offen halten. Allerdings lag die Mannschaft auch durchgehend mit ein oder zwei Punkten hinten. Konnte das Team ausgleichen folgte meist eine Rückschlag in Form vermeidbarer Fehler. So ging der erste Durchgang mit 23:25 schließlich knapp verloren.
Im nächsten Satz waren die Höntroper Jungs dann voll auf der Höhe. Größerer Druck im Service und eine insgesamt sehr geschlossene Mannschaftsleistung führten zu einer fast durchgängigen Führung für den Gastgeber. Als dann Kapitän Fynn beim 20:18 an den Service kam, setzte er einmal mehr platzierte Floater ins gegnerische Feld, so dass der Satzausgleich mit dem deutlichen 25:18 gelang. Zum Ende des Satzes wurde auf der anderen Seite der Diagonalspieler ausgetauscht und dieser sollte für die Höntroper noch zum Problem werden.
Zunächst machte die Mannschaft aber dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Eine stabile Annahme, viel Druck im Angriff und dazu auch noch Druck im Service. Als dann Aaron mit seinen Aufschlagpunkten sieben bis zwölf aus dem 7:8 das 12:8 machte, war der Weg zum nächsten Satzerfolg frei, auch wenn der Durchgang weiter eng verlief. Am Ende hatte der TBH mit 25:22 den ersten Punkt im Sack und wähnte sich auf der Siegerstraße. Bis hierhin waren bereits 79 Minuten gespielt, aber der längste Satz sollte erst noch folgen.
Im vierten Satz lagen die Höntroper zwar schnell mit 1:4 hinten, aber dannach entwickelte sich ein klasse Schlagabtausch mit wechselnden Serien im Service. Bei der zweiten Auszeit des TBH-Trainers lag die Mannschaft noch mit 20:21 hinten, um nach der Ansprache mit 23:21 in Führung zu gehen. Beim 24:22 hatte das Team dann die ersten beiden Matchbälle, die aber in dieser intensiven Spielphase nicht kühl genutzt werden konnten. Es musste dann ein Satzball beim 24:25 abgewehrt werden, ehe sich beim 26:25 die dritte Siegchance bot. Aber auch die konnte leider nicht genutzt werden. Die letzte Chance den Verfolger in der Tabelle deutlich zu distanzieren gelang auch beim 27:26 nicht. Beim 27:28 wurde der zweite Saxonia-Satzball noch abgewehrt, ehe dann beim 28:30 der Satz noch sehr intensiven 35 Minuten doch noch an Münster ging.
Jetzt hieß es durchatmen und nicht den vergebenen Chancen nachzutrauern. Höntrop machte auch die ersten beiden Punkte, kassierte dann aber fünf am Stück. Es folgte die logische Auszeit und das Team kam zwei Punkte näher. Anschließend hielten beiden Mannschaften ihr Sideout und so wurden mit 6:8 aus Höntroper Sicht noch einmal die Seiten gewechselt. Als dann Jan mit guten Topspin-Aufschlägen die Grundlage schaffte aus dem 7:9 die Führung zum 10:9 zu machen, schien sich das Spiel wieder für den Aufsteiger zu wenden. Aber das routinierte Team aus Münster konterte und ging selbst mit 10:12 nach vorne. Beim 13:13 gelang dann nochmal der Ausgleich, aber am Ende war nach dem 13:15 die dritte Niederlage der Saison Realität.
Das nächste Heimspiel folgt schon am kommenden (Wahl-)Sonntag gegen den noch ungeschlagenen und designierten Meister TuB Bocholt II. Spielbeginn ist um 17 Uhr in der Realschule Höntrop.
Trainerkommentar: "Das war mit Sicherheit das intensivste Spiel der Saison und mit 132 Minuten Spielzeit auch das mit Abstand längste der Liga. Leider haben wir uns nach den starken Sätzen Zwei und Drei im vierten Durchgang nicht selbst belohnt. Bei vier Matchbällen hatten wir alle Chancen dazu, aber ehrlicherweise auch einen Gegner, der niemals aufgegeben und immer dagegen gehalten hat. Dazu hatte der spät eingewechselte Diagonalspieler Rasbach auf Seiten der Saxonia einen wirklich guten Tag und setzte in den engen Situationen immer wieder wichtige Ausrufezeichen in das Höntroper Feld.
Heute hätten uns eine oder zwei Alternativen mehr auf der Bank - insbesondere für die Mitte sicher gut getan, einfach um die Statik im Spiel zwischenzeitlich zu verändern. Dieses Spiel hat aus meiner Sicht keinen Sieger verdient gehabt, aber das ist in unserem Sport ja nicht vorgesehen. Jetzt heißt es sich zu sammeln und den Spitzenreiter aus Bocholt am nächsten Sonntag möglichst intensiv zu ärgern."