Die Karten waren vor dem Spiel eigentlich verteilt: Auf der einen Seite der ungeschlagenen Herbstmeister mit dem Ziel direkter Wiederaufstieg und auf der anderen Seite, die oftmals ihre Möglichkeiten nicht nutzende Höntroper Reserve, die es auf lediglich einen Sieg im Laufe der Hinserie in der Landesliga gebracht hatte.
Aber im 1.Satz konnte man sich schon mal zwischenzeitlich fragen, wie es sein kann, dass zwischen beiden Teams aktuell 16 Punkte und 8 Plätze liegen. Denn die jungen Spielerinnen der 2.Mannschaft, die in der laufenden Saison so viel Verletzungspech zu verkraften haben, zeigten von Beginn an eine couragierte und konzentrierte Leistung. Es wurde kein Ball verloren gegeben und in allen Elementen zeigte sich der eigene Nachwuchs ebenbürtig. Wobei der klare Favorit keineswegs schlecht spielte. Zwar musste auch der Tabellenführer auf zwei Spielerinnen verzichten und zudem wurde die angeschlagenen Karin Engelen im Mittelblock zunächst geschont, aber dennoch waren die Rollen klar verteilt. Allerdings nahm nicht jeder auf dem Feld den Gegner so ernst, wie es nötig gewesen wäre. So leistete sich der Favorit mit dem 22:25 einen Satzverlust, der nach der Klasseleistung der Reserve auch vollkommen verdient war. Im folgenden Satz konnte der Außenseiter dann zunächst weiter mithalten, aber man spürte schon, dass es Höntrop II an der notwendigen (Spiel-) Ausdauer fehlte und der kämpferische Einsatz zu Beginn nicht ohne weiteres aufrechterhalten werden konnte. So ging der Durchgang mit nachlassender Gegenwehr mit 25:20 an TBH I. Richtig deutlich wurde der Unterschied in der derzeitigen Tabelle, dann in den beiden folgenden Sätzen, als mit jeweils 25:13 der Spitzenreiter kurzen und schmerzvollen Prozess mit den Nachwuchsspielerinnen machte. Konsequent wurden die Schwächen in Annahme und Abwehr genutzt, ein effektiver Gegenangriff fand so praktisch nicht mehr statt.
Das Spiel hat klar gezeigt, warum die eine Mannschaft oben und die andere unten steht, €œ so Abteilungsleiter Eusterfeldhaus, denn technisch und spielerisch ist der Unterschied nicht so riesig. Nur fehlt in der 2.Mannschaft oftmals der Glaube an das eigene Können, der Biss auch in schwierigen Situationen richtig dagegen zuhalten und nicht zuletzt fehlen vor allem aufgrund der vielen Ausfälle die echte Alternativen, wenn es mal nicht so läuft. Während so der Aufstieg bei den einen das Ziel bleibt, ist der Klassenerhalt für die anderen nun in weitere Ferne gerückt. €œ
